Karateverein Friedberg e.V.

15. Heian Kata Cup in Frankfurt Nied

Am 14. März fand in Frankfurt Nied in der Nidda-Halle der Heian-Kata-Cup statt. Dieses traditionsreiche Kinder-, Schüler- und Jugendturnier wurde von der SG Nied nun bereits zum 15. Mal ausgerichtet. Bis einschließlich der Graduierung „Grüngurt“ präsentieren die Nachwuchskarateka nach eigener Wahl die ersten drei Heian Katas. In der Disziplin „the best of five Heians“ treten die ambitionierteren Nachwuchsathleten ab Blaugurt an.

Die mittlerweile erfahreneren Wettkämpferinnen Louisa Glaum (5. Kyu, Blaugurt) und Evelyn Best (6. Kyu, Grüngurt) vom Karateverein Friedberg wurden bei dieser Veranstaltung von den Debütanten Laila Boudouasel und Gent Kastrati begleitet. Beide Gelbgurte wollten auf dieser Veranstaltung erste Wettkampfluft schnuppern. Der Friedberger Nachwuchs war in vier unterschiedlichen Klassen gemeldet. Laila trat in der Alterskasse „Schüler“ an und Gent bei den „Kindern“ (jeweils für Gelbgurte). Evelyn startete als „Schülerin“ in der Gruppe der Orange-/Grüngurte und Louisa war in der „Elite“-Klasse der Blaugurte gemeldet.

Gent präsentierte die Heian Nidan, konnte sich aber leider nicht in der Vorrunde gegen die zahlreichen Mitbewerber durchsetzen. Seiner Vereinskollegin Laila war es ebenfalls nicht vergönnt, im ersten Wettkampf trotz einer kraftvollen Heian Shodan eine Runde weiterzukommen. Verständlicherweise waren beide Kinder etwas traurig. Aber mit zahlreichen neuen Eindrücken und Erfahrungen im Gepäck und dem Trost der mitgereisten Familien werden sie motiviert trainieren, ihre Techniken verfeinern und bei der nächsten Gelegenheit wieder an einem Turnier teilnehmen.

In Evelyns Kategorie waren ebenfalls rund 20 Teilnehmerinnen gemeldet; darunter drei Mädels von der gastgebenden SG Nied, die ebenfalls mit Evelyn Mitglieder des Kata-Landeskaders sind. Diese Konstellation versprach wieder spannende und sehenswerte Darbietungen. Mit ihrem Trainer Achim Kendi verständigte sie sich auf die abwechselnde Präsentation von Heian Nidan und Heian Sandan. Beide Katas verlangen von der Nachwuchskarateka anspruchsvolle Arm- und Beintechniken. Evelyn begann mit der Heian Nidan und die dynamische Vorstellung sicherte ihr den Einzug in die nächste Runde. Nun galt es, mit der Heian Sandan die Kamprichter ein weiteres Mal zu überzeugen und die entscheidenden Zehntelpunkte Vorsprung zu sammeln, um sich gegen die verbleibenden 10 Konkurrentinnen durchzusetzen. Kein einfaches Unterfangen, denn bei der dynamischen Rückwärtstechnik im Mittelteil der Kata passieren schnell Fehler. Evelyns trug die Kata aber kraftvoll und fehlerfrei vor und stand verdient im Finale der besten fünf. Und nun wurde es spannend, richtig spannend. Vier der fünf Finalistinnen waren Mitglieder des Nachwuchskaders. Evelyn präsentierte eine zackige Heian Nidan, bei der sie ihre Spezialität -die Bein-/Fußtechnik „Yoko Geri“- eindrucksvoll ausführte. Ergebnis der dritten Runde: Die amtierende Hessenmeisterin und Lokalmatadorin von der SG Nied konnte mit einem denkbar knappen Vorsprung von nur einem Zehntel den Sieg erzielen. Evelyn war mit zwei weiteren Konkurrentinnen punktgleich auf Platz 2 und die weitere Teilnehmerin erreichte Rang 5. Nun musste ein Stechen um den zweiten Platz entscheiden. Aber auch das sollte noch zu keiner Entscheidung für Silber reichen. Die Kampfrichter blickten sich an … Überstunden waren angesagt. Zwar hatte eine Konkurrentin aus Nied knapp das Nachsehen und musste mit Platz 4 vorlieb nehmen. Punktgleich mit der Mitstreiterin aus Dortelweil musste für Evelyn ein weiteres Stechen um die Silbermedaille und Platz 3 die Entscheidung bringen. Evelyn begann das Duell und absolvierte hochkonzentriert eine fehlerfreie Heian Sandan. Beide Kinder schenkten sich nichts und präsentierten ausdrucksstarke Katas. Nachdem ihre Mitstreiterin die Kata beendete, steckten die Kampfrichter vor der Punktevergabe die Köpfe zusammen … irgendetwas war wohl nicht ordnungsgemäß. Und in der Tat, ein kleine Unregelmäßigkeit bei der Kata der Dortelweilerin brachte Evelyn nach diesem Krimi den verdienten 2. Platz ein. Beide Sportlerinnen beglückwünschten sich zusammen mit der Siegerin gegenseitig zu ihren Leistungen. Eine tolle sportliche Geste.

Nun war Louisa an der Reihe. Wie zuvor schon kurz erwähnt, stellten sich die Graduierungen ab Blaugurt unter dem Motto „best of five“ – also Heian 1 bis 5 – der Konkurrenz. In der Vorrunde mussten von allen Teilnehmerinnen die Katas Heian Shodan, Heian Nidan und Heian Sandan vorgetragen werden. Die erreichten Punkte für jede Kata wurden aufsummiert und waren Maßgabe für das Erreichen der Zwischenrunde. Auch in Louisas Gruppe waren mit rund 20 Meldungen jede Menge Mitstreiterinnen auf der Matte; darunter auch die frischgebackene Hessische Vizemeisterin (Jugend). Zur großen Freude ihres Coaches Achim Kendi präsentierte Louisa ihre Katas so sicher, dass sie die nächste Runde erreichte. Lediglich bei der Heian Shodan stellte er in der Anfangssequenz eine kleine Unsicherheit fest, die ein paar Zehntel kosteten. Nun galt es, die Heian Yondan überzeugend vorzutragen. Wieder überzeugte Louisa mit ihrer Leistung, denn ihr gelang es, die Detailverbesserungen, die ihr der Dojoleiter Gerhard Staab in den Vorbereitungstrainings noch zeigte, umzusetzen. Mit ihrer Freundin Evelyn zählte sie die erreichten Punkte zusammen und verglichen sie mit der Konkurrenz. Nachdem in dieser Gruppe die letzte Teilnehmerin ihre Punkte erhielt, stellte sich eine freudige Stimmung bei beiden ein. Der Einzug in die Endrunde müsste geschafft sein. Als die Finalistinnen aufgerufen wurden, fehlte allerdings Louisas Name. Enttäuschung stand in den Gesichtern beider Mädchen geschrieben. Wie konnte das sein? Ihr Coach Achim, der in Nied auch als Kampfrichter fungierte, gab den entscheidenden Hinweis: die Punkte aller Katas wurden addiert und aufgrund der nicht ganz optimal präsentierten Heian Shodan, fehlten nun offenbar die entscheidenden Zehntel. Die Traurigkeit war allerdings nicht von langer Dauer, denn zurecht freuten sie sich über die guten gezeigten Leistungen.

Vielen Dank an Achim Kendi (Sportwart) und Alibaz Vural (Jungendward) sowie den mitgereisten Eltern, die die Kinder betreuten und anfeuerten.

 

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